So langsam, aber sicher startet für die meisten von Euch die Saisonvorbereitung für das Jahr 2026. Wir haben den Triathlon-Coach und Hauptorganisator des Memmert Rothsee Triathlon Matthias Fritsch gefragt, wie ihr eure Wintermonate optimal nutzen könnt, um fit, gesund und leistungsfähig in die neue Saison zu starten. Er bringt über 20 Jahre Erfahrung als Triathlon-Trainer mit und betreut seit vielen Jahren AthletInnen auf allen Leistungsniveaus.

Matthias, viele Athletinnen und Athleten starten gerade wieder ins Training oder bereiten sich auf ihre erste Saison vor. Worauf sollte man jetzt achten?

Die meisten kommen gerade aus der Pause, sind motiviert und wollen direkt Gas geben. Das ist normal, aber genau jetzt ist Geduld gefragt. Mein Tipp: bleibt ruhig, konzentriert euch auf das Wesentliche und legt den Fokus auf eure Grundlage. In den nächsten Wochen und Monaten geht es vor allem darum, den Körper wieder an regelmäßige Belastung zu gewöhnen und eine stabile Basis aufzubauen.

Was bedeutet das konkret fürs Training?

Etwa 75 bis 80 Prozent eures Trainings sollten im aeroben Bereich stattfinden. Das heißt viele ruhige Einheiten mit niedrigem Puls. Ich weiß, das fühlt sich für viele zu langsam an, aber genau dort entsteht eure Ausdauer. Die restlichen 20 bis 25 Prozent dürfen dann auch intensiver sein – das sorgt später für Tempo. Der größte Fehler ist, im Grundlagentraining zu schnell zu werden, weil man das Gefühl hat, sonst nichts zu erreichen.

Wie finde ich heraus, was für mich „locker“ oder „intensiv“ bedeutet?

Das hängt von euren individuellen Trainingsbereichen ab. Die solltet ihr kennen. Beim Schwimmen kann man Tests über 400, 800 oder 1500 Meter machen, um die passenden Tempi zu bestimmen. Auf dem Rad funktioniert das gut über Watt (also die FTP), Herzfrequenz oder Tempo, beim Laufen über Pace oder Herzfrequenzbereiche. Wer es ganz genau wissen will, sollte eine Leistungsdiagnostik machen. Dabei wird nicht nur eure Leistung, sondern auch euer Stoffwechsel analysiert – das ist der Goldstandard, um sinnvoll zu trainieren.

Und was empfiehlst du abseits des Ausdauertrainings?

Der Winter ist perfekt, um an Technik und Kraft zu arbeiten. Ein starker Rumpf ist die Basis, damit die Kraft aus Armen und Beinen auch wirklich in Vortrieb umgesetzt wird. Außerdem ist jetzt die richtige Zeit, technische Schwächen anzugehen – im Schwimmen, auf dem Rad oder beim Laufen.

Neben Training – worauf sollten AthletInnen im Winter sonst achten?

Regeneration ist genauso wichtig wie das Training selbst. Wer seine Muskeln pflegt, bleibt beweglich, beugt Verletzungen vor und kann kontinuierlich trainieren. Dehnen, Faszientraining, Sauna oder Massage sind keine Extras, sondern Pflicht.

Sein Fazit: Jetzt geht’s nicht darum, so schnell wie möglich zu werden, sondern so ökonomisch wie möglich zu trainieren. Wer im Winter locker bleibt, wird im Sommer schnell.