Frank Kaldun ist selbst im Triathlon aktiv. “Am liebsten auf der Langdistanz”, sagt der 53-jährige Rednitzhembacher. Beim Rothsee Triathlon koordiniert er seit sechs Jahren alles rund um den zweiten Wechsel.
Hallo Frank,
vom Rad hüpfen, durch die Wechselzone fliegen, in die Laufschuhe rutschen und ab auf die Laufstrecke. So sieht der perfekte zweite Wechsel aus. Wie läuft’s in der Praxis tatsächlich ab?
Im Regelfall funktioniert das genauso so und relativ gut.
Aber manchmal geht einfach alles schief. Entweder geht es am Abstieg ab in die Hecke, weil der Hobby-Athlet absteigen will wie die Profis. Oder es geht der Schuh verloren, der zuvor am Pedal lustig hin und her baumelte. Dicht gefolgt von der Frage, wo denn der Wechselplatz ist. Letztendlich wird dann noch der Ausgang zur Laufstrecke gesucht – endlich geschafft, diese Wechselzone!
Manchmal ist das schon erstaunlich, und fast schon lustig, denn das passiert besonders Athleten, die das Rennen sicherlich nicht gewinnen werden (zumeist ist der Sieger dann bereits im Ziel).
Worauf achten Du und Dein Team und welche Aufgaben habt ihr?
Die Aufgaben am Samstag und am Sonntag sind sehr vielfältig. Am Samstag kommen zunächst immer die Kleinen, meine persönlichen Helden des Wettkampfs. Hier helfen wir, wo es nur geht. Vom Fahrrad in den Radständer heben bis zum Einrichten des Wechselplatzes bis zur Unterstützung im Wettkampf.
Das zweite Highlight am Samstag sind immer die Liga-Wettkämpfe. Hier ist es besonders wichtig, am Radabstieg für Ordnung zu sorgen, damit sich bei den immensen Geschwindigkeiten keine Unfälle ereignen.
Zusätzlich obliegt mir die Betreuung der Wettkampfrichter. Hier geht es um den Check-In, um den Radauf- und -abstieg und auch um die Ordnung in der Wechselzone. Wir schätzen uns nach sechs erfolgreichen Jahren in der Zusammenarbeit sehr und alle wissen, worauf es ankommt.
Am Sonntag steht der eigentliche Rothsee-Wettkampf an. Hier sind die ersten beiden Stunden entscheidend für den Erfolg. Nicht jeder Athlet findet auf Anhieb den richtigen Platz, etliche Ränder hängen falsch und die Athleten müssen noch einmal in die Wechselzone geholt werden. Manchmal platzt in der Hitze auch ein Reifen und wir organisieren Hilfe, bis der Athlet am Fahrrad eintrifft, damit Ihm schnell geholfen werden kann. Der Rest des Wettkampfs ist eigentlich entspannt, alle Athleten kommen selbständig zurecht. Meine Konzentration gilt da schon dem Abbau, damit nach dem Wettkampf alles reibungslos und schnell wieder den Weg zurück in die Halle findet.
Wie kamst Du dazu und was macht Dir an der ehrenamtlichen Arbeit Spaß?
Nach meinem ersten Triathlon wollte ich unbedingt weiter diese Sportart ausüben und habe mir einen Verein gesucht. Die ersten Jahre war ich dann Helfer am Rothsee und habe dabei Lust bekommen, mehr als “nur” als Helfer das Event zu begleiten. Damit habe ich offene Türen bei Matthias und Frank aufgestoßen und wurde Orga-Leiter für die Wechselzone.
Mein persönliches Highlight sind immer die Kleinen. Es macht einfach richtig Spaß, die kleinen Helden vor und im Wettkampf zu erleben. Außerdem ist das Lob der Teilnehmer nach dem Wettkampf die beste Motivation, es im nächsten Jahr wieder zu tun.
Welche ist die außergewöhnlichste Szene, die Dir beim zweiten Wechsel je begegnet ist?
Sehr besonders war ein Starter im Batman-Kostüm, das er beim Radfahren und Laufen getragen hat (und das ganze bei stattlichen 28°C Außentemperatur.
Sicherlich ebenfalls außergewöhnlich war der Haufen aus teuren Carbon-Fahrrädern, den die Liga-Starter vor ein paar Jahren in der Wechselzone hinterlassen haben, um möglich schnell auf die Laufstrecke zu kommen.
Vielen Dank für Deine unermütliche Unterstützung, Frank!
© Memmert Rothsee Triathlon/ Christine Waitz; 16.05.2021 | Bilder: Rothsee-Triathlon / privat