Hallo Karin,

Für außenstehende ist die Wechselzone oft ein wilder Haufen an Material und aufgeregten Menschen. Was ist Dein Rezept, um den Überblick zu behalten?

So wild wie es aussieht, ist es gar nicht. Mit meiner jahrelangen Erfahrung und einer guten Vorbereitung fällt es mir nicht schwer, dem Chaos Herr zu werden. Bei uns ist alles so gut organisiert, dass jeder weiß, wo er hingehört und was wann zu tun ist. Auch unsere Helfer sind zum Teil schon so lange dabei, ich kann mich immer darauf verlassen, dass meine Anweisungen perfekt umgesetzt werden.

Der Wechsel gilt als vierte Disziplin im Triathlon. Was sind Deine Tipps für Sportler, die unter Hunderten von Rädern die Orientierung verlieren, die nicht in Trikots kommen oder über ihre Schuhe stolpern?

Üben, üben, üben… anders geht’s nicht. Das Wechseltraining sollte zu jedem Training dazu gehören. Das üben wir im Verein schon mit unseren Kids. Die sind gefühlt doppelt so schnell, wie manch Erwachsener. 

Außerdem hilft es viel, sich die Zeit zu nehmen und vor dem Start alles in Ruhe abzugehen, und nicht zu knapp zum Start anzureisen. 

Und wenn alles nichts hilft, dann sind ja immer noch wir und unsere kompetenten und engagierten Helfer da 🙂

 

Übung macht den Meister!

Wie kamst Du dazu und was macht Dir an der ehrenamtlichen Arbeit Spaß?

Durch meinen Sohn und Ehemann, die beide lange Zeit aktive Triathleten waren. Wenn ich schon bei jedem Wettkampf dabei bin, dann brauch ich ja nicht nur nutzlos rumzustehen, also helfe ich doch lieber mit. Außerdem habe ich mich schon als Jugendliche ehrenamtlich engagiert. Für mich gehört es einfach dazu, anderen zu helfen und gemeinsam etwas zu schaffen. 

Welche ist die außergewöhnlichste Szene, die Dir in der Wechselzone je begegnet ist?

Oh weh, da gibt es so einige. Aber immer wieder genial finde ich z.B. unseren „Batman“: ein Starter, der seit vielen Jahren dabei ist, zieht bei uns im Wechselzelt immer sein Batman-Kostüm an. Damit fährt er dann Rad und läuft auch noch damit. Ohne Blick auf die Zeit, nur dabei sein, anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das finde ich bewundernswert. Besonders heutzutage, wo es meistens nur um Erfolg geht.

Bei uns am Rothsee hat halt beides seinen Platz: der Hobbysportler und auch der angehende Profisportler!

Ein großes Dankeschön für Deine Arbeit, Karin!

© Memmert Rothsee Triathlon/ Christine Waitz; 15.05.2021 | Bild: Rothsee-Triathlon